„Wasserstoff ist ein Kooperationsthema, es ist nichts für Einzelkämpfer, sondern man muss zusammenarbeiten“, betont Fabian Müller-Lutz. Er ist Referent für Wasserstoff und Erneuerbare Energien bei der IHK Aachen und leitet das Projektbüro Hydrogen Hub Aachen, das bei der IHK Aachen angesiedelt ist. Der Hydrogen Hub ist ein Netzwerk, in dem Unternehmen sich vernetzen oder Kontakte zu Forschungseinrichtungen bekommen können. Zusammen mit seiner Kollegin Annadora Voß baut er den Hydrogen Hub Aachen weiter aus.

„Unser Netzwerk umfasst mehr als 330 Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft. Die Netzwerkpartner sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv: Von der Wasserstofferzeugung über Transport und Speicherung oder die Herstellung von Komponenten bis hin zu Wasserstoffanwendungen in Industrie und Mobilität. Unsere regelmäßigen Hydrogen meet&connect Netzwerktreffen bieten unseren Partnern die Möglichkeit, sich auszutauschen und neue Kontakte im Bereich Wasserstoff zu knüpfen“, sagt Müller-Lutz. Ziel sei es, entlang der gesamten Wertschöpfungskette Unternehmen in der Region zu haben. Für den Mittelstand sei dies eine gute Chance sich zu entwickeln, erklärt Müller-Lutz. Es gäbe viel Potenzial in der Region, aber es sei auch viel Austausch notwendig.

Strukturwandel in der Region

Laut einer Studie im Auftrag der IHK NRW ist Wasserstoff ein elementarer Baustein für den Erfolg der Energiewende. Vor allem in der Industrie und im Bereich Mobilität ist Klimaneutralität ohne den universellen und speicherbaren Energieträger kaum möglich. Der Strukturwandel ist in vollem Gang, der Kohleausstieg ist beschlossen und es müssen neue, zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden.

In der Region sind sich die Beteiligten einig: Die StädteRegion Aachen, die Stadt Aachen, die Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg wollen Wasserstoffregion werden. Es braucht nun einen schnellen Markthochlauf für Wasserstoff mit Anwendungen in allen Wirtschaftsbereichen. Dazu müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. Noch seien die Genehmigungsverfahren sehr aufwendig, meint Müller-Lutz. Nun ist die Politik im Land und Bund gefragt, den Unternehmen verlässliche Bedingungen zu schaffen und sie auf ihrem Weg im Transformationsprozess zu unterstützen.

Vernetzung

Eine der Aufgaben des Hydrogen Hubs Aachen ist es, Firmen miteinander in Verbindung zu bringen. Es gibt im Themenfeld Wasserstoff aber noch viel Forschungsbedarf und Unternehmen sind froh, wenn sie Kontakte zu wissenschaftlichen Einrichtungen bekommen. In Jülich wurde beispielsweise das Helmholtz-Cluster Wasserstoff etabliert. Über den Hydrogen Hub Aachen kommen Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Man möchte Anstöße geben. Dazu dienen regelmäßige Netzwerktreffen wie das „Hydrogen meet&connect“. Es werden aber auch Workshops für Unternehmen angeboten, denn das Thema Wasserstoff ist ein komplexes Themenfeld und Expertise ist gefragt. Fabian Müller-Lutz sieht optimistisch in die Zukunft. Der Mittelstand in der Region sei sehr gut aufgestellt und habe großes Potenzial.