Gewächshäuser und Biogasanlage, © Eifel Tourismus

EIFEL-Tomaten aus ökologischer Kreislaufwirtschaft

Von der Energiegewinnung über den Gemüseanbau bis zur Direktvermarktung: Bei den Arenrather Land- und Energiewirten läuft es rund.

Die Landwirte Stefan und Edgar Marx sowie Markus Lieser ticken schon lange etwas anders als manche ihrer Kollegen. Auf den bis 2006 noch selbstständigen Bauernhöfen züchtete Familie Marx damals Schweine, Familie Lieser betrieb Milchwirtschaft. Doch sinkende Preise und ethische Bedenken in der Tierhaltung bewog die beiden Familien dazu, die Viehwirtschaft aufzugeben und gemeinsam neue Wege zu gehen. Mit dem Bau und dem Betrieb einer Biogasanlage betraten sie mit ihrer hierzu gegründeten Gesellschaft zum ersten Mal Neuland. Die Pflanzen ihrer eigenen Äcker nutzen sie zur Gewinnung von Energie. Ihr Blockheizkraftwerk erzeugt aus dem erzeugten Biogas 60% Strom und 40% Wärme. „Den Strom speisen wir als Ökostrom ins Netz. Doch die erzeugte Wärmeenergie bliesen wir damals fast komplett ungenutzt in die Luft“, verrät Lieser. Abnehmer gab es in dem dünn besiedelten Umland nämlich keine. Und so war die Idee geboren, die Abwärme zum Betrieb eigener Gewächshäuser zu nutzen.

Spaß am Experimentieren

Somit betraten die befreundeten Landwirte im Jahr 2013 ein weiteres Mal neues Terrain. „Als ausgebildeter Landwirtschaftsmeister hatte ich das Zutrauen, dass wir das hinbekommen. Doch mit der Zucht von Tomaten hatten wir damals keinerlei Erfahrung“, so Lieser. Also wälzten sie Bücher, durchstöberten das Internet – und hatten Spaß am Ausprobieren. Von Jahr zu Jahr wurde an den Anbau- und Erntemethoden gefeilt und man entwickelte eigene Veredelungstechniken.

Mit großer Leidenschaft arbeitet seit knapp zwei Jahren die gelernte Bürokauffrau Janna Hammes im Betrieb mit. Sie wohnt gleich nebenan und hing ihren Büro-Job an den Nagel. „Das war mir zu eintönig, hier in den Gewächshäusern kann ich Tag für Tag meinen grünen Daumen unter Beweis stellen“, so die junge Frau, die ihr Hobby zum Beruf machte. Und den hat sie – ebenso wie Spaß am Experimentieren. Den braucht man auch in dem Betrieb, der neben einem breiten Sortiment an unterschiedlichen Tomaten inzwischen auch Paprika, Gurken, Salat, Auberginen, Chilis, Erdbeeren und viele weitere Beerensorte im Programm hat. „Hier ist unser neuester Versuch: Maracuja“, verrät sie mit strahlenden Augen. Wenn‘s klappt, gibt’s dann vielleicht bald auch Südfrüchte aus der Südeifel in Arenrath zu kaufen.

Die Nachfrage boomt

Der Absatz des Eifeler Gemüses steigt von Jahr zu Jahr. Inzwischen betreiben die Landwirte mit insgesamt 10 Mitarbeitenden sieben Gewächshäuser, ein Aufzuchthaus für Jungpflanzen, Hochbeete und eine wachsende Fläche für den Freiland-Gemüseanbau. Von Anfang an hat sich der Betrieb mit seinen Südeifeler Tomaten der Regionalmarke EIFEL als Produzent angeschlossen. „Das EIFEL-E und der Nachweis über die zertifizierte, transparente Qualität waren entscheidend für die Listung in den Edeka-Märkten“, so Lieser. Auch wenn heute der Großteil über Dorfläden, regionale Wochenmärkte oder den eigenen Hofverkauf abgesetzt wird, ist das Markenzeichen für Marx und Lieser auch weiterhin ein wichtiges Bekenntnis zur Region.

Natur pur

Wichtig ist den Landwirten ihr hoher ökologischer Anspruch. Das beginnt beim Boden: „Unsere Tomaten wachsen auf echtem Ackerboden, nicht in künstlichem Substrat“. Dieser wird am Ende der Saison im Gewächshaus umgegraben und mit Humus angereichert, der als Abfallprodukt ihrer Biogasanlage entstammt. Lieser ist überzeugt: „Das schmeckt man. Denn die mineralhaltige Erde liefert den Pflanzen geschmacksbildende Spurenelemente“. Zur Schädlingsbekämpfung setzen die Gemüsebauer prophylaktisch auf Nützlinge wie Hummel und Käfer, zudem auf ein kontrolliertes Klima in den Gewächshäusern. So kommen sie komplett ohne Chemie aus. Am Ende der Erntesaison im November fahren sie das gesamte Grüngut auf ihre Äcker und düngen so die Böden für die Energiepflanzen, die wenige Monate später wieder als Brennstoff der Biogasanlage dienen.

Und so dreht sich auf dem Mellicher Berg der Kreis.

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Geschäftsführer Lieser, © Eifel Tourismus

Wir Landwirte müssen umdenken und neue Wege gehen, mehr miteinander arbeiten und kooperieren. Daher sind wir auch stolz auf die Partnerschaft mit der Regionalmarke EIFEL.

Markus Lieser - Mitinhaber der Marx-Lieser GbR
Eifel-Produzent Logo

Unsere Südeifeler sind ein hervorragendes Beispiel, wie Regionalität, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Praxis perfekt funktionieren kann. Und so schmecken die EIFEL Tomaten auch...einfach köstlich.

Markus Pfeifer - Geschäftsführer der Regionalmarke EIFEL

Marx-Lieser GbR

Hof Mellich 2
54518 Arenrath
Telefon: +49 6575 9031751

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